Endlich habe ich es geschafft und bin in NYC. Wie eine fehlende Trophäe in einer Jagdsammlung hat mir die Global City der USA noch gefehlt. Sicher, mit Tokio, Shanghai, Sao Paolo, etc. gehen mir andere auch noch ab. Aber NY zu bereisen, auch wegen der starken Telepräsenz in unseren Breiten, war mir schon seit längerem ein Anliegen. Die ersten Eindrücke sind gemischt, aber durchaus positiv. Zwar ist das Gewusel nicht ganz so stark, wie befürchtet und angenommen, andererseits die Größe und die Atmosphäre gewaltig und unheimlich vielseitig. Nach der ersten Tag haben G. und ich aber nur einen kleinen Überblick (vor allem vom Empire State Building) erhascht, und ich bin auf die weiteren Tage gespannt.

Und noch ein Kinotipp: "Wallace and Gromit - The Curse of the Were-Rabbit". Ich gebe zu, ich bin ein Fan von den beiden, bzw. von Nick Park. Aber der erste abendfüllende Film ist eine gelungene Fortsetzung der bisherigen Kurzfilmreihe. Wieder etwas schneller und mehr auf Slapstick bedacht, ist die Jagd nach dem Werhasen besser gelungen als "A close shave". Die neuen Figuren werden toll eingeführt und die detailverliebten Scherze lassen wahrscheinlich auch beim 10ten Mal ansehen noch ein kleines Detail erkennen. Ich bin jedenfalls froh, dass ich das erste Mal sehen im Großleinnwandmultiplex Metreon gesehen habe und kann den Film nur herzlichst empfehlen.

Craig's List ist für mich ein perfektes Beispiel für den Netzwerkeffekt. Je mehr TeilnehmerInnen, desto mehr können alle vom Netzwerk profitieren. In San Francisco ist Craig's List gegründet worden und hier ist es auch unheimlich populär. Ich habe beide temporären Bleiben in SF über die Liste gefunden. In der Wiener Version wäre so ein Erfolg eher die Ausnahme, da sich lange nicht so viele Einträge finden.

Jetzt gibt es sogar einen Film dazu mit dem Titel "24 Hours on Craig's List". Er läuft seit einer knappen Woche im Red Vic Cinema in San Francisco und war heute ausverkauft. Es ist eine heitere Dokumentation über Personen, die in Craig's List inserieren. Zwar sind die Typen, die näher interviewt wurden, teilweise sehr schräg, doch sind sie alle irgendwie liebenswert und schrullig. Wer nur den Film sieht, könnte jedoch den Eindruck gewinnen, dass es nur solche außerordentlichen Typen sind, die in der Liste ihre Waren und Dienste anbieten. Doch eigentlich dokumentiert der Film die lustigen Ausnahmen zu diesem Massenphänomen in SF und der Bay Area.

Natürlich wurden die Personen, die im Film vorkommen über Craig's List gecastet. Das versöhnt dann vielleicht ein wenig mit der auf Spektakel ausgerichteten Auswahl der interviewten Menschen.